Gartengestaltung auf Bali: Tempelanlagen im Mittelpunkt
Der Tempel ist damit Mittelpunkt der Gartengestaltung in Bali. Er ist von den Wohngebäuden durch eine Mauer getrennt und bildet den höchsten Punkt des Anwesens. In seinem Inneren befinden sich mehrere Schreine zur Verehrung der Götter und der Ahnen, welchen täglich Opfergaben in Form von Früchten, Blumen und Räucherstäbchen dargebracht werden.
Die religiösen Ideen des Hinduismus sind auch wesentliche Grundlage, wenn Balinesen ihren Garten anlegen. Die wichtigste Rolle in der Gartenkultur Balis spielt das Harmonieprinzip, nach welchem der Mensch mit der Natur, dem Universum und den anderen Menschen im Einklang leben soll.
Balinesische Gartenkultur | Vergleich zu Mitteleuropa
Wenn Balinesen ihren Garten anlegen, planen sie nach völlig anderen Kriterien als europäische Gartenarchitekten. In Bali spielen gestalterische Aspekte keine Rolle, hier werden die Pflanzen nach ihrer Funktion angeordnet, etwa: Sind sie essbar, medizinisch wertvoll oder spenden sie Schatten. Im balinesischen Garten findet man überwiegend tropische Pflanzen, die auf Bali heimisch sind.
Diese gedeihen klimatisch bedingt in Mitteleuropa ausschließlich im Gewächshaus. Das Gelände hinter den Wohngebäuden und dem Tempel gleicht meist einem Urwald. Zur Gartengestaltung in Bali gehört jedoch grundsätzlich der Frangipanibaum, auch Tempel- oder Pagodenbaum genannt. Er ist ein heiliger Baum der Hindus, seine Blüten werden für Opferrituale verwendet, dienen aber auch den Frauen als Haarschmuck.