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Geburt und Kindesalter

Schon von Geburt an sind die Kinder auf Bali nicht alleine, neben der Familie werden sie nämlich von diversen Geistwesen und Mächten begleitet. Von Beginn an, stehen ihnen die vier älteren Geschwister (kanda empat) zur Seite, die zusammen mit Ihnen geboren wurden: Fruchtwasser, Blut, Eihülle und Mutterkuchen.

Die Placenta (ari-ari) schützt das ganze Leben lang vor Krankheit und bösem Zauber, wenn sie richtig behandelt wird. Sie wird mit ein wenig Blut und Fruchtwasser in einer Koksnussschale neben der Eingangstür zum Haus vergraben.

Von Geburt an werden natürlich auch eine ganze Menge Opfergaben fällig. Direkt bei der Geburt ebenso wie beim Abfallen der Nabelschnur und überhaupt bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Während der ersten 210 Tage des jungen Lebens wird ohnehin jeden Tag ein kleines Canang-Opfer für den Gott der kleinen Kinder (Sanghyang Raré Kumara) dargebracht, meist direkt über der Wiege des Säuglings.

Immer wenn das Kind trinkt, erhalten auch die vier älteren Geschwister (kanda empat) ihren Teil, so sind sie dem Säugling stets wohlgesonnen. Nach 12 Tagen erhält das Kind seinen ersten Namen, natürlich begleitet von Opfergaben. Nach 42 Tagen endet die rituelle Unreinheit der Mutter, auch das wird entsprechend gewürdigt.

Nach drei Wuku-Monaten (Tumpek) zu je 35 Tagen gibt es eine weitere Feier (Nelubulanin oder Tigang Sasihin). An diesem Tag darf das Kind zum ersten Mal den Boden berühren, was bisher streng vermieden wurde. Nach der Dreimonatsfeier des Kindes haben die vier Geschwister auch Namen und heißen fortan Anggapati, Prajapati, Banaspati und Banaspati Raja.

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