Das reine Reisopfer gehört auf Bali zu den kleinsten Opfergaben und wird jedes Mal erbracht, nachdem Reis gekocht wurde. Da dieser ein absolutes Grundnahrungsmittel darstellt, also praktisch vor jeder Mahlzeit.
Wobei opfern auf Bali nicht im Sinne von „ein Opfer bringen“ betrachtet wird sondern eher als „offere“ also Überreichen oder Darbieten.Man bietet den jeweiligen Mächten also etwas an und bekommt dafür eine Gegenleistung.
Den Reis opfert man um den Göttern etwas von dem zurückzugeben, was man von ihnen erhalten hat. Man steht dann nicht als Dieb da und sorgt gleichzeitig für gute Stimmung bei den alles bestimmenden Mächten. Das ist notwendig um weiterhin ihren Schutz zu genießen und natürlich auch künftig gute Ernten einzufahren.
Geopfert wird dem Gott des Herdfeuers Brahmā auf der Kochstelle, dem Gott des Wassers Wisnu auf dem Rand oder neben dem Wasserbehälter und Déwi Sri der Reisgöttin im Reisspeicher. Der Reis wird auf quadratisch zugeschnittene Bananenblätter gelegt und an den entsprechenden Stellen im Haus platziert. An den offiziellen Feiertagen fallen die Opfer meist etwas größer aus.