Dabei gibt es auf Bali sehr wohl Verkehrsregeln und die unterscheiden sich gar nicht so arg von denen in Europa. Nur werden sie in der Praxis sehr freizügig ausgelegt und es gewinnt halt der jeweils stärkere, oder der mit der lauteren Hupe.
Als Tourist genießt man dieses Schauspiel nach einer Weile ohne sich vor Angst festzukrallen, denn es wird schnell klar, dass die Fahrer mit dem System vertraut sind und überaus vorsichtig fahren. Auch die Fahrzeuge sehen zwar oft alt aus, scheinen sich aber in recht gutem Zustand zu befinden.
Schwierig wird es erst dann, wenn sich der Europäer selbst hinters Steuer klemmt und mal eben drauflos fahren möchte. Es dauert schon eine ziemliche Weile bis selbst geübte Fahrer mit der Verkehrssituation zurecht kommen und gleichzeitig noch den richtigen Weg finden. Denn Straßenschilder sind ausserhalb der Stadt Fehlanzeige und auch innerhalb nicht zwingend vorhanden. Aber nach einiger Zeit geht auch das und zur Not lässt sich ja auch ein Navigationsgerät benutzen. Zumindest auf den größeren Straßen.
Wird ein Auto gemietet, sollte darauf geachtet werden, dass es nicht älter als ein paar Jahre ist und äußerlich in einem guten Zustand daher kommt. Ältere Autos haben oft Probleme mit ausgeschlagenen Gelenken, denn die Straßen sind nicht immer die besten – vorsichtig ausgedrückt. Zwar ist die Reparatur eines Mietwagens Sache des Vermieters, aber dennoch sitzt man erst einmal fest, wenn der Wagen schlapp macht.
Passiert das irgendwo im Hinterland, kann sich eine Reparatur hinziehen, denn nicht überall gibt es Werkstätten, die mal eben jedes benötigte Ersatzteil bestellen können, so wie es in Deutschland üblich ist. Hier wird erst einmal herumtelefoniert um das Teil zu bekommen und bis es dann bei der Werkstatt ist, vergeht schon mal geraume Zeit. Irgendwann wird man zwar auch einen Ersatzwagen bekommen, aber auch das dauert. Besser ist es, der Wagen ist möglichst neu und zuverlässig. Das minimiert das Risiko irgendwo zu stranden.
Wobei so ein Zwangsaufenthalt auch seine Vorteile hat, es ist leicht mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und man lernt Gegenden kennen, die sonst nur vor der Windschutzscheibe vorbeiziehen.