Am Samstag stürzte eine Boeing 737-800 der indonesischen Fluggesellschaft Lion Air knapp vor der Landebahn des Ngurah Rai Flughafens ins Meer. Die Maschine war mit 101 Passagieren und sieben Besatzungsmitgliedern von Bandung in West Java nach Bali unterwegs.
Alle Insassen inklusive fünf Kinder konnten gerettet werden, 18 Personen werden in lokalen Krankenhäusern behandelt, es besteht aber unseren Informationen zufolge keine Lebensgefahr. Wie es zu dem Absturz kommen konnte ist noch unklar, die Bergung des Stimmrecorders durch Taucher ist noch nicht abgeschlossen.
Erste Angaben sprachen davon, die Boeing sei nach der Landung über die Landebahn hinausgeschossen. Diese Aussage wurde später berichtigt, offenbar stürzte die Maschine vor der Landebahn ins Meer. Das Flugzeug wurde erst im März von der Fluggesellschaft in Betrieb genommen, der Pilot hat bereits mehr als 10.000 Flugstunden absolviert und gilt als sehr erfahren. Vorläufigen Angaben zufolge regnete es zum Zeitpunkt des Unglücks.
Der für die zivile Luftfahrt verantwortliche Generaldirektor des Verkehrsministeriums Herri Bakti gab am Sonntag gegenüber Reportern der der Jakarta Post an, man sammle aktuell Daten und Aussagen von Passagieren und Crewmitgliedern.
Die Ermittlungen werden sehr sorgfältig geführt um die Unglücksursache exakt bestimmen zu können. Erste toxikologische Tests von Pilot und Copilot ergaben keine Auffälligkeiten. Die Fluggesellschaft Lion Air fliegt überwiegend Ziele in Indonesien an, darunter Banda Aceh und Denpasar. Zudem gibt es unter Anderem Flüge nach Singapur, Kuala Lumpur und Ho-Chi-Minh-Stadt.
Das Unternehmen steht allerdings schon länger in der Kritik, auch Seitens der indonesischen Regierung. Bisher gab es bereits sieben Unglücke mit Flugzeugverlust, einen davon sogar mit Todesopfern. Zudem ist die Zahl der Zwischenfälle bei denen die Maschinen bei Start oder Landung von der Piste abkam auffallend hoch.
Angeblich wurde die Gesellschaft bereits von höchster Stelle darauf hingewiesen, ihre Personalsituation zu verbessern um insbesondere Überarbeitung zu vermeiden.