Das Jukung ist ein traditionelles indonesisches Fischerboot wie man sie an der Küste der Insel Bali praktisch überall findet. Solche Auslegerboote werden auch heute noch für den Fischfang genutzt, aber mindestens ebenso oft um Taucher zu transportieren oder Ausflüge mit Touristen zu unternehmen.

Solche hölzernen Auslegerboote nennt man Jukung. Sie werden von balinesischen Fischern noch heute benutzt
Die Boote sind meist reich verziert, bunt bemalt und haben einen Bug in Form eines Fisches. Die aufgemalten Augen halten stets Ausschau nach Gefahren und Dämonen aus dem Meer.
Durch die ebenfalls bunten Dreieckssegel wirken die Boote aus der ferne fast wie ein Schmetterlingsschwarm. Die morgendliche Ausfahrt der Fischer und ihr Heimkehren sollte man auf jeden Fall einmal gesehen haben. Jedes Boot wird speziell für seinen Besitzer in reiner Handarbeit erbaut und perfekt auf ihn abgestimmt. Der Körper des Schiffsbauers dient dabei als Referenz für die Längenmaße. Herangezogen werden beispielsweise die Spannweite der Arme, die Breite der Hand und die Fingerbreite. So entstehen wahre Kunstwerke, eines schöner als das andere.

Auch für touristische Zwecke werden die hölzernen Auslegerboote, die Jukungs, gerne genutzt
Die spezielle Bauweise des Jukung erlaubt es mit dieser Art von Segel eine überaus gute Wendigkeit zu erreichen. Zwar ist der Umgang gewöhnungsbedürftig, wenn man den Bogen aber raus hat, liegt ein Jukung überaus stabil und es ist durch eine Vielzahl von Segelstellungen eine optimale Anpassung an die Windverhältnisse möglich.
In den späten 1980er Jahren fand ein Rennen mit Jukung-Booten über mehr als tausend Meilen statt. Neun Mannschaften segelten übers offene Meer von Bali nach Darwin. Das unterstreicht die enorme Seetauglichgeit dieser kleinen Boote.