Adrien-Jean Le Mayeur de Merpres war ein belgischer Maler der lange Zeit auf Bali gelebt und gewirkt hat. Geboren wurde er am 9. Februar 1880 in Brüssel.
1932 kam er mit dem Schiff im Hafen von Singaraja im Norden Balis an, mit dem Ziel etwa 8 Monate auf der Insel zu bleiben. Von Anfang an faszinierten ihn die balinesische Kultur und Lebensart, die Tempel, die Zeremonien und die Tänze. Auch die farbenfrohe Umgebung und die damals noch völlig unverdorbene Landschaft hatten es ihm angetan.
So mietete er sich ein Haus in der Nähe von Denpasar und lernte alsbald die 15jährige Tänzerin Ni Nyoman Pollok kennen die unter dem Künstlernamen Ni Pollok bekannt war. Sie wurde schnell zum Modell für viele von Le Mayeurs Bildern.
Eines dieser Bilder mit Ni Pollok wurde 1933 in Singapur ausgestellt und verhalf dem Maler zu großer Berühmtheit. Zurück auf Bali entschied er sich für immer dort zu bleiben, kaufte ein Stück Land in Sanur und baute sich ein Haus mit großzügigem Studio. Ni Pollok arbeitete zusammen mit ein paar Freundinnen fast jeden Tag als Modell für ihn.
Im Jahre 1935 heiratete Le Mayeur seine Ni Pollok. Während des zweiten Weltkriegs wurde der Maler von den Japanern unter Hausarrest gestellt, die Malerei gab er dennoch nicht auf. Teilweise benutzte er alte Reissäcke als Leinwand, wenn nichts anderes aufzutreiben war.
1956 wurde Le Mayeur von Bahder Djohan, dem indonesischen Minister für Bildung und Kultur, besucht. Dieser war so beeindruckt von seinen Werken, dass er vorschlug das ganze Haus zu einem Museum zu machen.
Am 28. August 1957 wurde diese Idee in die Tat umgesetzt. Le Mayeur schenkte sein Haus und alle seine Werke seiner Frau Ni Pollok und diese übertrug es wiederum an die indonesische Regierung die ein Museum daraus machte.
1958 erkrankte der Maler an Krebs, kehrte nach Belgien zurück um dort eine bessere medizinische Versorgung zu bekommen und verstarb am 31. Mai 1958 im Alter von 78 Jahren. Er wurde in Ixelles, Brüssel begraben. Seine Frau leitete das Museum bis zu ihrem Tod am 18. Juli 1985, sie starb im Alter von 68 Jahren. Noch heute ist das Haus als Museum zugänglich und beherbergt über 80 von Le Mayeurs besten Werken.